Finanzen von zuhause verstehen lernen
Modellierung ist keine Zauberei – aber ohne die richtigen Werkzeuge kann's schnell chaotisch werden. Hier sind unsere bewährten Ansätze.
Struktur schafft Klarheit
In den letzten Jahren haben wir gelernt, dass ein ordentlicher Arbeitsplatz mehr ist als Deko. Wenn du Excel-Dateien, Notizen und Berechnungen überall verteilt hast, verlierst du schnell den Überblick. Wir empfehlen: Ein digitaler Ordner pro Projekt. Klingt banal – funktioniert aber.
Die meisten Anfänger unterschätzen das. Sie starten euphorisch, erstellen fünf verschiedene Versionen und wissen eine Woche später nicht mehr, welche aktuell ist.
Feste Zeiten etablieren
Finanzmodellierung ist kein Sprint. Wer sich vornimmt, "irgendwann heute" daran zu arbeiten, schiebt es oft auf. Besser: Zwei bis drei feste Zeitfenster pro Woche. Morgens vor der Arbeit oder abends – Hauptsache regelmäßig.
Realistische Ziele setzen
Niemand wird über Nacht zum Excel-Profi. Die besten Ergebnisse sehen wir bei Leuten, die sich kleine Etappen vornehmen. Statt "komplettes Geschäftsmodell diese Woche" lieber "Cash-Flow-Grundlagen verstehen".
Pausen einplanen
Zahlen machen müde. Nach 90 Minuten intensiver Arbeit sinkt die Konzentration merklich. Kurze Pause, Kaffee, frische Luft – danach geht's wieder. Das ist keine Zeitverschwendung, sondern verhindert teure Fehler.
Feedback-Schleifen nutzen
Remote heißt nicht isoliert. Die erfolgreichsten Lernenden tauschen sich regelmäßig aus – in Foren, mit Kollegen oder in Study-Groups. Manchmal reicht ein zweiter Blick, um einen Denkfehler zu entdecken.
Typische Stolpersteine – und wie du drumherum kommst
Jeder macht Fehler. Wir auch. Aber manche lassen sich vermeiden, wenn man weiß, wo's hakt.
Zu viel auf einmal wollen
Der Klassiker: Du willst DCF-Modelle, Sensitivitätsanalysen und Szenarioplanung gleichzeitig lernen. Nach drei Tagen kommt Frustration, weil nichts richtig sitzt.
Beginne mit den Grundlagen – Umsatzprognosen, einfache Kostenstrukturen. Wenn das flutscht, weiter zum nächsten Schritt.
- Erste Woche: Historische Daten analysieren
- Zweite Woche: Einfache Forecasts erstellen
- Dritte Woche: Erste Annahmen testen
Technische Ablenkungen
Du sitzt am Laptop, willst konzentriert arbeiten – und plötzlich poppt eine Nachricht auf. Oder du checkst "nur kurz" die Mails. Zack, 20 Minuten weg.
Arbeitsumgebung bewusst gestalten. Browser-Tabs schließen, Handy auf lautlos, Benachrichtigungen aus. Klingt radikal, macht aber einen riesigen Unterschied.
- Browser-Plugins für fokussiertes Arbeiten nutzen
- Separate Nutzerprofile im Browser anlegen
- Timer stellen – konzentriert bis zum Klingeln
Angst vor komplexen Formeln
SVERWEIS, WENN-Funktionen verschachtelt – viele denken, das ist nur was für Mathe-Genies. Stimmt nicht. Es sieht komplizierter aus, als es ist.
Formeln Schritt für Schritt zerlegen. Statt eine Monster-Formel zu bauen, erst einzelne Teile testen. Excel zeigt dir genau, wo's klemmt.
- Formel-Auditing-Tools in Excel kennenlernen
- Mit einfachen Beispiel-Daten üben
- Online-Foren nutzen – andere hatten das gleiche Problem
Unrealistische Annahmen treffen
Dein Modell sagt: 300% Wachstum im ersten Jahr. Klingt toll – ist aber unrealistisch. Solche Fehler passieren, wenn man Wunschdenken mit Prognosen verwechselt.
Vergleiche deine Annahmen mit Branchen-Benchmarks. Wenn deine Zahlen deutlich abweichen, frag dich: Warum sollte das bei mir anders sein?
- Branchenreports und Studien als Orientierung
- Best Case, Base Case, Worst Case durchrechnen
- Annahmen dokumentieren und begründen
Unser Weg: Von der Idee zur Praxis
fenarionexis ist nicht über Nacht entstanden. Wir haben selbst alle Höhen und Tiefen durchgemacht – hier die wichtigsten Stationen.
Meilensteine
Gründung in Wesel
Angefangen haben wir zu dritt in einem Co-Working-Space. Die Idee: Finanzmodellierung zugänglicher machen. Viele Tools waren damals entweder zu technisch oder zu oberflächlich.
Erste Remote-Programme
Corona hat vieles beschleunigt. Wir haben unser erstes Online-Format entwickelt – mit echten Teilnehmern aus ganz Deutschland. Das Feedback war durchwachsen, aber hilfreich.
Fokus auf Praxisnähe
Wir haben gemerkt: Theorie allein bringt's nicht. Seitdem arbeiten wir mit echten Business Cases – anonymisiert, aber realitätsnah. Das macht den Unterschied.
Erweitertes Team
Mittlerweile sind wir acht Leute. Jeder hat seinen Schwerpunkt – von Excel-Automatisierung bis Unternehmensbewertung. Das ermöglicht tiefere Inhalte.
Neue Lernformate
Wir experimentieren gerade mit kürzeren, fokussierten Sessions. Nicht jeder hat Zeit für mehrstündige Workshops. Flexibilität ist das Stichwort für die nächsten Monate.
Remote-Lernen hat seine Tücken – keine Frage. Aber wenn die Struktur stimmt und man sich realistische Ziele setzt, funktioniert's erstaunlich gut. Wir sehen das jede Woche bei unseren Teilnehmern.